Schröpfen
Schröpfen ist eine mehr als 5000 Jahre alte Therapieform. Das Schröpfen gilt als schmerzlindernd und allgemein durchblutungsfördernd und gehört zu den bekannten Formen der ausleitenden Heilverfahren.
Dabei wird in sogenannten Schröpfgläsern oder Schröpfköpfen ein Unterdruck erzeugt. Diese Schröpfgläser werden direkt auf die Haut gesetzt, mit der Idee, durch den Unterdruck eine Ab- bzw. Ausleitung von Schadstoffen über die Haut zu erreichen. Der Unterdruck wird üblicherweise dadurch erreicht, dass die Luft im Schröpfkopf erhitzt und sofort auf die Rückenhaut des Patienten gesetzt wird. Das Erhitzen erfolgt durch einen in Äther getauchten Wattebausch, der angezündet wird. Eine andere Methode verwendet zum Erhitzen eine offene Flamme, die kurz in die Glasöffnung gehalten wird. Alternativ kann der Unterdruck durch eine Absaugvorrichtung im Schröpfglas erzeugt werden. Bei der blutigen Variante wird „Stoffwechselschlacken“ und andere Giftstoffe ausgeschwemmt. Außerdem findet durch den Sog auf die Haut eine Weitung der Blutgefäße statt.
Schröpfmassage
Eine Sonderform ist die Schröpfmassage, bei der die gesetzten Schröpfköpfe über die gut geölte Haut bewegt werden. Das Schröpfen ist eine eigenständige Therapieform, die sich aber gut mit anderen Therapien wie z.B. Dorn/Breuß kombinieren läßt.
Unblutiges/trockenes Schröpfen
Man nimmt einen gläsernen Schröpfkopf, dann legt man ein mit Alkohol getränktes Stückchen Zellstoff hinein,
zündet es an und bringt es auf die zu behandelnde Stelle auf.
Die Flamme erlischt sofort und es entsteht ein Unterdruck, der Schröpfkopf saugt sich fest.
Blutiges Schröpfen
Bei der blutigen Schröpfung wird behandelnde Hautareal desinfiziert und mit einer Blutlanzette angestocken.
Nach dem Aufsetzen des Schröpfkopfes, strömt das Blut in diesen und füllt ihn aus.
Ist der Überdruck im Gewebe erloschen, hört die Blutung von selbst auf.
Indikationen/Anwendungsgebiete für Schröpfen sind:
■ Die meistbehandelten Schröpfstellen sind Leber und Nierengegend.
■ An ihren Schröpfstellen können erstaunlich große Mengen von sehr dunklem Blut abgelassen werden,
was eine sofortige und lang anhaltende, erleichternde Wirkung zur Folge hat.
■ Die Schröpfung des Nackens eignet sich gut für nierenbedingten Kopfschmerz. Diese Kopfschmerzen sind sehr häufig anzutreffen. Meist ist hierbei der untere Blutdruckwert erhöht.
■ Bluthochdruck
■ Niedriger Blutdruck und ständiger Müdigkeit: unblutige Schröpfung über den Dornfortsätzen der oberen Brustwirbel.
■ Das Schulter-Arm-Syndrom wird auch durch diese Methode gut beeinflusst.
■ Rückenschmerzen
■ Ischialgie,
■ Beinschmerzen,
■ Unterschenkelgeschwür (offenes Bein),
■ Krampfadern,
■ Knieleiden,
■ Hexenschuss
Die wichtigsten Kontraindikationen
Nierenschwäche, Erkrankungen mit Blutungsneigung, akute Entzündungen des betreffenden Hautgebietes.